Warum sollte man ausgerechnet dieses Buch lesen?
Simple Frage, ebenso simple Antwort: Entweder, weil Sie mich dabei begleiten möchten, wie ich die Menschheit und ihr neunmalkluges Getue auf die Schippe nehme … oder, weil Sie kein Mensch sind.
Kein Mensch? Aber …
Ja, Sie haben richtig gelesen. Hier geht es zwar um die teilweise grotesken Tollheiten unserer Spezies, doch sind diese weniger für die Stammtische der irdischen Gesellschaft gedacht, sondern für kosmische Kulturinteressierte jenseits des Kuipergürtels, falls es solche überhaupt gibt. Auf gut Deutsch: für Außerirdische, Extraterrestrische, Aliens … oder wie man sie auch immer bezeichnen möchte.
Man könnte sagen: Ich habe dieses Buch geschrieben, um mich auf meine Weise gegen das fortschreitende Chaos im Universum aufzulehnen, denn so unbedeutend und aufmüpfig die Menschheit auch sein mag, sie ist es zumindest wert, in den Kanon eines intergalaktischen Possenspiels aufgenommen zu werden. Vielleicht trage ich damit aber auch etwas zum Amüsement unseres Planeten bei – so er denn irgendwann das Lesen erlernt –, wenn er einmal im Kampf gegen seine hartnäckigsten Krustenparasiten – die Menschheit – das letzte Register ziehen sollte. Dann kann er wenigstens mit einem Lächeln über die Schildbürgerstreiche einer intellektuellen Hüpflingsrasse das planetarische Freitodprogramm einleiten; einem Lächeln darüber, dass eine dieser Sandflohkreaturen einst versuchte, ihre Artgenossen mit einem ironischen Augenzwinkern zu betrachten und über den eigenen Schatten zu springen. Aber lassen wir die Schatten. Es gibt ihrer genug in dieser Welt.
Noch gehört der Mensch glücklicherweise nicht zum interstellaren Staub. Noch trotzt er der Kälte und dem Chaos des Alls. Das gibt mir Gelegenheit, zu erzählen, wie es war, einer der ihren gewesen zu sein und darüber zu schreiben, dass nicht alle unserer Eigenschaften so jämmerlich waren, wie es vielleicht unsere pulverisierten Überreste einmal nahelegen. Es gab auch Schönes, Aufregendes und Rührendes. Darüber will ich berichten. Und natürlich über die vielen Absonderlichkeiten unserer Spezies, ohne die eine Posse keine Posse wäre.
Gard Meneberg
Einer der Erdbewohner im Jahr 2015